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St. Gunther Grund- und Mittelschule und FC Rinchnach klären auf

Rinchnach. An der Grund- und Mittelschule Rinchnach werden seit Jahren Präventionskampagnen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Thema Alkohol- und Drogenmissbrauch  durchgeführt. Die Initiativen „Kinder stark machen“ und „Null Alkohol – Voll Power“ sind zentrale Bausteine im Schuljahreskalender der „Klousterer“. Hand in Hand arbeitet hier Rektor Bernhard Schell mit der Vereinsehrenamtsbeauftragten des FC Rinchnach Martina Adam zusammen. Auch in diesem Jahr hatten die Organisatoren wiederum zu zwei Präventionsveranstaltungen geladen.

Bild: Null Alkohol-Voll Power: Die Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe mit Initiatorin und der FC-Vereinsehrenamtsbeauftragten Martina Adam (2.v.r) sowie den beiden Referenten Polizeioberkommissar Franz Gröller (8.v.r.), Alfred Reif (14.v.r) und Klassenleiterin Heidi Graßl (8.v.l.)

„Kinder stark machen“, so lautete das Motto am ersten Aktionstag. Teilnehmer an der rund zweistündigen Veranstaltung war die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse um Klassenleiterin Andrea Besendorfer. Im Fokus dieser Mitmach-Initiative, die seit Jahren durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) getragen wird, stand die frühe Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen.  Fachlich durchs Programm führte mit Matthias Wagner, seines Zeichens Diplom-Sozialpädagoge am Gesundheitsamt des Landratsamtes Regen ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Suchtprävention. Das Programm war vielfältig. Mit aktiven Rollenspielen beispielsweise sollten die Schülerinnen und Schülern auf spielerische Art und Weise erlernen, ihr Selbstwertgefühl zu steigern, das Miteinander zu verbessern und offen mit persönlichen Problemen umzugehen. Vor allem die aktive Mitarbeit der Kinder stand hierbei an vorderster Stelle. So ließ Wagner beispielsweise den Teilnehmern einen kurzen Brief mit den Kernpunkten „was kannst Du gut, was magst Du gerne und welche Besonderheiten hast Du“ verfassen, um so die Kinder gedanklich zu fördern und indirekt „stark zu machen“. Mit diesen und vielen weiteren pädagogischen Maßnahmen gewann Wagner schnell das Vertrauen der Kinder.

Am zweiten Aktionstag stand ein knapp dreistündiger Workshop zum Thema „Null Alkohol – Voll Power“ auf dem Plan. Polizeioberkommissar und Präventionsbeauftragter Franz Gröller von der Polizeiinspektion Regen sowie Alfred Reif, seines Zeichens „trockener Alkoholiker“ und seit geraumer Zeit in der Region als Ansprechpartner und Referent in punkto Drogenprävention und Aufklärung aktiv, führte die 8. Klasse von Heidi Graßl durchs Programm.

Zunächst zog Referent Alfred Reif die Schülerinnen und Schüler mit seiner Lebensgeschichte in den Bann. Reif bekennt sich öffentlich zu seiner Vergangenheit. Mit 13 begann er zu rauchen, mit 15 zu trinken. Die Gründe hierfür, so Reif, waren vielfältig. Mit dem berauschenden Einfluss von Alkohol und Nikotin fühlte sich der seinerzeit sehr schüchterne Jugendliche reifer, selbstsicherer und offener im Umgang im Menschen. Der exzessive Konsum ging aber nicht spurenlos an dem damals 26-Jährigen vorbei. Derartig körperlich beeinträchtig entschied er sich mit 29 Jahren zum Entzug. „Seit 37 Jahren, so Reif, bin ich nun clean“.

Im weiterführenden Programm lieferte Polizeioberkommissar Franz Gröller zunächst Daten und Fakten zu Thema Alkohol und Drogen sowie deren Wirkungsweise. Begreifbar erklärte er die Grundzüge von Sucht: „Die Droge wirkt auf das zentrale Nervensystem und steuert dieses unbewusst, man wird physisch und psychisch abhängig davon, der Körper verlangt stetig nach der Droge“. Die Kernaussage des dreistündigen Workshops lautete, „Über Probleme sprechen und diese nicht in sich hinein fressen!“

Hoch zufrieden zeigten sich Organisatoren wie Referenten. Man ist sich sicher, man konnte die Jugendlichen „erreichen“. Gerade auch deshalb sind diese Veranstaltungen so immens wichtig für die Rinchnacher, die diese Art der Suchtprävention auch in 2019 wieder in Angriff nehmen wollen. –egs-